vermessen

vermessen

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1ver|mes|sen [fɛɐ̯'mɛsn̩], vermisst, vermaß, vermessen:
1. <tr.; hat (eine Bodenfläche) genau messen:
das Feld vermessen.
2. <+ sich> (geh.) sich (etwas Unangemessenes) anmaßen:
du hast dich vermessen, ihn zu kritisieren?
Syn.: sich erdreisten (geh.), sich erlauben, sich unterstehen.
  2ver|mes|sen [fɛɐ̯'mɛsn̩] <Adj.>:
sich zu sehr auf die eigenen Kräfte oder auf das Glück verlassend:
eine vermessene Handlungsweise; es ist vermessen, so zu reden.
Syn.: anmaßend.

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ver|mẹs|sen1 〈V. 183; hat
I 〈V. tr.〉 etwas \vermessen genau ausmessen (Land) ● der Ingenieur vermisst den neuen Bauabschnitt
II 〈V. refl.; geh.〉 sich \vermessen sich erkühnen, sich erdreisten ● wie kannst du dich \vermessen, zu sagen, dass ...; →a. vermessen2
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ver|mẹs|sen2 〈Adj.〉
1. anmaßend, überheblich
● es ist \vermessen, zu behaupten, dass ...; →a. vermessen1 [<mhd. vermezzen <ahd. firmezzan „falsch messen; das Maß einer Kraft zu hoch anschlagen, sich überschätzen“]

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1ver|mẹs|sen <st. V.; hat [mhd. vermeʒʒen, ahd. farmeʒʒan]:
1. etw. genau in seinen Maßen festlegen:
Land, einen Bauplatz v.
2. <v. + sich> falsch messen (1 a); sich beim Messen (1 a) irren:
hast du dich vermessen?
3. <v. + sich> [eigtl. = das Maß seiner Kraft zu hoch ansetzen] (geh.) etw. Unangemessenes [mit Überheblichkeit] tun od. sagen:
er vermaß sich, ihr zu widersprechen.
2ver|mẹs|sen <Adj.> [mhd. vermeʒʒan, ahd. farmeʒʒan] (geh.):
sich überheblich auf die eigenen Kräfte od. auf das Glück verlassend:
ich habe eine -e Bitte;
das wäre zu v.!;
eine v. klingende Behauptung.

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1ver|mẹs|sen <st. V.; hat [mhd. vermeʒʒen, ahd. farmeʒʒan; 3: eigtl. = das Maß seiner Kraft zu hoch ansetzen]: 1. etw. genau in seinen Maßen festlegen: ein Feld, einen Bauplatz, Land v.; Die alte Bausubstanz der Autobahnbrücke bei Pirk ... wird zurzeit vermessen (Freie Presse 14. 2. 90, 1); Ü Nun ist die Bundesrepublik Deutschland auch historisch vermessen. Sie hat ihr geschichtswissenschaftliches Koordinatensystem gefunden (Rhein. Merkur 2. 2. 85, 22). 2. <v. + sich> falsch ↑messen (1); sich beim Messen (1) irren: das stimmt nicht, hast du dich vermessen? 3. <v. + sich> (geh.) etw. Unangemessenes [mit Überheblichkeit] tun od. sagen: er vermaß sich, ihr zu widersprechen; er vermäße sich, Gott zu sein (Th. Mann, Joseph 652).
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2ver|mẹs|sen <Adj.> [mhd. vermeʒʒan, ahd. farmeʒʒan] (geh.): sich überheblich auf die eigenen Kräfte od. auf das Glück verlassend: -e Wünsche; das war zu v.!; Diese in den Raum gestellte, fast v. klingende Behauptung bedarf eines Beweises (NJW 19, 1984, 1079).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Vermessen — Vermessen, s. Meßkunst …   Herders Conversations-Lexikon

  • vermessen — hybrid …   Das große Fremdwörterbuch

  • vermessen — AdjPP überheblich, verwegen erw. obs. (13. Jh.) Stammwort. Schon in ahd. firmezzan ist das Partizip von firmezzan, mhd. vermezzen sich beim Messen verschätzen im Sinne von verwegen, kühn verwendet. deutsch s. messen …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • vermessen — vermessen, Vermessenheit ↑ messen …   Das Herkunftswörterbuch

  • vermessen — ver·mẹs·sen1; vermisst, vermaß, hat vermessen; [Vt] 1 etwas vermessen genau messen, wie groß etwas (besonders ein Stück Land) ist: ein Grundstück vermessen; [Vr] 2 sich (um etwas) vermessen beim Messen einen Fehler machen: sich um zwei… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • vermessen — 1ver|mẹs|sen; Land vermessen; er hat sich vermessen, alles zu verraten (gehoben)   2ver|mẹs|sen; ein vermessenes (tollkühnes) Unternehmen …   Die deutsche Rechtschreibung

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